Dorfchronik
Erwähnt wird der Ort urkundlich erstmals im Lehenverzeichnis
von 1190 des Ritters Werner II. von Bolanden.1281 wurde ein ritterschaftliches großes Landgut an das Kloster Otterberg verschenkt, dass es 1441 an Kurpfalz verkaufte. Der Kurpfalz hatte Daxweiler bereits 1375 vom Erzbischof von Mainz in Pfandschaft genommen und 1419 dann ganz erworben. Der Hof wurde dann von der Kurpfalz Erbbeständig, also für einen Zeitraum von drei Generationen verpachtet.
Aus einem Weißtum von 1419 geht hervor, das die Bewohner der Gemeinde Daxweiler als»Leibeigene von Ingelheim« bezeichnet wurden. Ein Begriff, der aber niemals in dieser Form zutraf. Die Bürger fühlten sich nicht als Sklaven, sie konnten sich an andere Orten begeben oder auch verheiraten und sogar das Land verlassen, ohne den üblichen Abkaufschilling zu entrichten. Daxweiler gehörte damals zur Reichsschultheißerei Ingelheim. Nach dem 30 jährigen Krieg verzichteten die Pächter auf eine weiter Nutzung, weil sie sich außerstande fühlten die verwüsteten Hofgebäude und Felder wieder in Ordnung zu bringen. Der Hüttenherr Jean Marioth, der die Eisengießereien in Stromberg und später die Rheinböllerhütte wieder aufbaute (Schloss in Wald-Erbach) pachtete 1650 den Cameralhof in Daxweiler bis 1733. Der folgende neue Pächter war Peter Assmann der aus Kirchberg stammte und eine geb. Piroth zur Frau hatte, die aus Daxweiler stammte. Peter Assmann bemühte sich 1773 um eine weitere Pachtzeit und bot 1000 Gulden mehr als die Hüttenherrn Sahler der Stromberger Neuhütte, jedoch konnten diese durch Beziehungen zu der Kurpfälzischen Regierung den Pachtzuschlag erhalten. Im Jahre 1773 bemühen sich die Hüttenwerke Gebrüder Sahler auf der Stromberger Neuhütte um die Erbpacht des Hofes und verweisen auf den Mangel an Futter für ihr Zugvieh, das für den Fortbestand der Hütte notwendig wäre. In der französischen Konfiszierung (Säkulation) und anschließender Versteigerung 1802 kauften die Gebr. Sahler für wenig Geld den Hof.
Im Jahre 1912 werden die Hüttenwerke Sahler – Wandesleben, also die Stromberger Neuhütte samt den Ländereien des Hofgutes, wegen fehlenden Finanzmitten von Kirsch Puricelli von der Rheinböller Hütte aufgekauft. Das Hofgut umfasst die heutigen puricellischen Ländereien in Daxweiler und im Guldenbachtal, die kaum von dem ehemaligen Hofgut abweichen, mit Ausnahme von ca. 13 Morgen Kirchenfeld im Guldenbachtal, die im Tauschwege gegen kleinere Parzellen in der Ortslage getauscht wurden. N.B. Der heute noch vorhandene „Hütter Weiher“ oberhalb der Stromberger Neuhütte war eine Wiese der kath. Kirchengemeinde Daxweiler und wurde von den Gebrüdern Sahler schon vor 1800 als Wasserreservoir für das Hüttenwerk angelegt. Die Kirchengemeinde Daxweiler bekam jährliche Pacht davon.
Die Geschichte von Daxweiler ist auch sehr eng mit der Geschichte der Familie Puricelli verbunden, die mit ihren Unternehmen auf der Stromberger-Neuhütte und auf der Rheinböller-Hütte mehr als 150 Jahres lang für Arbeit und Brot in der hiesigen Region gesorgt hat. Deshalb sind Teile des Familienwappens der Puricelli ins Gemeindewappen aufgenommen.